Einst waren es vielgebrauchte heimische Vorratsgefäße - heute sind es geschätzte Antiquitäten. Gemeint sind die Töpfereiprodukte des „Baareschopps" aus Hohenbusch bei Gangelt, die Baare. Hauptsächlich hat sie die Familie van der Zander mit der allseits bekannten Töpferscheibe hergestellt. Noch im Jahre 1910 wurde durch Johann Josef van der Zander produziert.
Das Handwerk mußte verstanden sein, denn das schwierige Aufdrehen der großen und kleinen Vorratsgefäße mußte beherrscht werden - so berichtet die Chronik. Bekannt waren in diesem Zusammenhang die „Döppeschörger" aus Teveren. Es waren reisende Händler, die die braunen Vorratsgefäße aus Ton an den Türen verkauften. Noch zu Beginn dieses Jahrhunderts gab es in Teveren noch zahlreiche Kleinhändler und Tagelöhner, die mit dem ambulanten Verkauf der Produkte aus dem Hohenbuscher Bareschopp ihr Geld verdienten. Auch die bekannten Heidebesen wurde mit an den Mann gebracht. Zuerst mit Schubkarren, später mit Hundewägelchen zogen sie durch die Lande. Und der mundartliche Neckvers erinnert noch daran. „Tievere eropp, Tievere eraff, jellt irr mech känn Baare aff, jäevt irr mech keh Stöck Bruet vörr dör Honk, werp ech öch enn Baar vuer de Konk". (Hintern)
So kommt es nicht von ungefähr, daß sich der vor etwa 35 Jahren sehr aktive Karnevalsverein in Teveren „Döppeschörger" nannte. Und von dem leider zu früh verstorbenen Polizeibeamten Josef Nießen, ein bekannter Karnevalist, stammen die nachstehenden Verse, die heute noch immer gesungen werden und nicht in Vergangenheit geraten sind.
Heinrich enne Tieverner Fent, ist nicht schön, doch fleisig,
machte wie es üblich ist, Besseme aus Reisig.
Hat er einen Bärm davon, ist seine Freude groß,
er leggt se op de Schöjeskaar und schiebte damit los.
Refrain: Tievere erop, Tievere eraf, jällt er mech jenn Besseme aaf,
waat net lang bes mörje, ech mott noch Döppe schörje.
Trüddsche, eine Tieverner Maid, hat e Jeschäff met Döppe,
stets und ständig fallen ihr aus der Naas zwei Dröppe.
Könnt dä Drick in ihr Jeschäff, ist ihre Freude groß,
Sie leggt sech en de Schörjeskaar on he sciebt mit ihr los.
Refrain: Tievere erop, Tievere eraf, jällt er mech jenn Besseme aaf,
waat net lang bes mörje, ech mott noch Döppe schörje.
Wenn die zwei verheiratet sind, Kinder so ein Paar,
kommt bestimmt im nächsten Jahr schon ein Drickchen an,
haben sie einen Bärm davon, ist ihre Freude groß,
se legge se en de Schörjeskaar und schieben damit los.
Refrain: Tievere erop, Tievere eraf, jällt er mech jenn Besseme aaf,
waat net lang bes mörje, ech mott noch Döppe schörje.
Sind die beiden alt und grau, zweimal, dreimal dreißig,
machen ihre Kinderchen Besseme aus Reisig,
haben sie einen Bärm davon ist ihre Freude groß,
se legge se en de Schörjeskaar und schieben damit los.
Refrain: Tievere erop, Tievere eraf, jällt er mech jenn Besseme aaf,
waat net lang bes mörje, ech mott noch Döppe schörje.
Wenn die zwei gestorben, ihr letzter Wunsch das weiß ich,
streut den Weg zum Friedhof hin met Besseme aus Reisig.
Stellt Döppe op met Heimaterd, so wie es ihre Art,
on leggt se en de Schörjekaar zur ihrer letzten Fahrt.
Refrain: Tievere erop, Tievere eraf, jällt er mech jenn Besseme aaf,
waat net lang bes mörje, ech mott noch Döppe schörje.
Leo Henseler